Mittwoch, 25. September 2013

Raindrops keep falling on my head...


Hi ihr Lieben,

jetzt komme ich endlich mal wieder dazu, mich bei euch zu melden! Hinter mir liegt ein ereignisreicher Trip, den ein paar von den Mädels und ich auf eigene Faust organisiert haben. Am Samstagmorgen ging es los Richtung Shai Hills, das ist ein Reservat in dem man über die weiten Hügel die Savanne Afrikas bewundern kann und mit ein bisschen Glück auch das ein oder andere Tier entdeckt. Bei uns waren es u.a. Affen und Antilopen... Interessant waren auch die Höhlen, in denen früher Menschen lebten. Am Abend, nachdem wir es uns in einer Lodge „gemütlich“ gemacht hatten, machten wir uns noch auf den Weg zu einer Nachtwanderung am Strand, die von einem Guide geführt wurde. Unser Ziel war es, Meeresschildkröten zu sehen, die vor allem nachts rauskommen. Nach einer ganzen Weile haben wir tatsächlich noch eine entdeckt, der wir über eine Stunde dabei zusehen konnten, wie sie ein Loch grub, Eier ablegte, die Eier verbuddelte und schließlich langsam aber sicher wieder ins Meer zurückkehrte... ein tolles Erlebnis, so hautnah!

Am nächsten Tag hatten wir uns eigentlich die Wli Waterfalls vorgenommen, aber aus ghanaischen Gründen wurde daraus leider nichts mehr, weil wir erst spät abends an unserer nächsten Unterkunft ankommen und es in Strömen regnete. Deshalb erholten wir uns erst ein bisschen, um am nächsten Tag motiviert noch vor Aufbruch zu unserem nächsten Ziel zu den Wasserfällen zu wandern. Leider regnete es auch am Montag immer noch, wovon wir uns aber nicht entmutigen ließen. Wir schafften die kleinere Tour noch und es war ein unbeschreibliches Erlebnis, bei strömenden Regen sich auszuziehen und in den Wasserfall zu schwimmen! Wahnsinn, das macht man auch nicht alle Tage!

Am frühen Nachmittag trafen wir uns in einem kleinen afrikanischen Dorf mit unserem Guide, der uns die nächsten zwei Tage auf eine Tour durch den Dschungel mitnehmen wollte. Das Dorf war sehr interessant zu sehen, richtige Lehmhütten und Brunnen im Innenhof... die Kinder spielen, die Menschen lachen und haben uns Bananen verkauft, während wir warteten. Nachdem wir unsere Gruppe und den Guide getroffen, konnten wir nach einer kurzen Begrüßung zusammen mit ein paar Trägern (Männer und Frauen, die den Proviant und die Zelte schleppen mussten und das bevorzugt auf dem Kopf...) und andern Guides starten. Vor allem der Guide, der vor mir ging, gab mir das Gefühl von Sicherheit, ein Muskelpaket von Mann, der neben seinem Rucksack einfach mal noch fünf Kilo Reis um den Hals baumeln hatte und uns über Stock und Stein half :-) Nach einer mehrstündigen Wanderung stets bergauf kamen wir schließlich fix und fertig an und schlugen auf einem Hügel über einem afrikanischen Bergdorf unsere Zelte auf (bzw. sahen den Männern dabei zu, während wir uns ausruhten...). Vor der harten Nacht auf den Felsen und in den viel zu kleinen Zelten, gab es unten im Dorf noch eine warme Mahlzeit – Reis mit Palaver, was so ähnlich wie Spinat ist und sehr lecker war.

Am nächsten Tag starten wir nach einer erneuten Mahlzeit im Dorf (diesmal Reis mit Stew) unseren Weg auf den zweithöchsten Berg Ghanas. Unsere Tour ging quer durch den Dschungel, aber diesmal so richtig mit unebenen Wegen bzw. keinen Weg, was auch mal hieß, sich quer über den Hang abzuseilen und sich im Schlamm einen Weg nach oben zu bahnen. Hinzu kam noch die Schwierigkeit, dass der Regenwald seinem Namen alle Ehre machte und es in Strömen regnete, weshalb es noch sehr rutschig war. Auch die schweren Backpacker-Rucksäcke taten ihr übriges. Aber wir waren alle unglaublich stolz, nachdem wir mehrmals unsere Grenzen überwunden hatten und endlich oben waren. Bei mir kam neben der Anstrengung noch meine Höhenangst hinzu, die ich einigermaßen unter Kontrolle bringen musste. Erst am späten Nachmittag machten wir uns schließlich auf den Rückweg und kamen am späten Abend im Volunteerhaus zurück, wo wir uns auf unsere Stockbetten und die kalte Dusche freuten ;-) Ja – man lernt die kleinen Dinge zu schätzen!

Das war jetzt eine Kurzzusammenfassung unserer Tour, heute (MI) erholen wir uns ein bisschen und wollen noch einen besonderen Strand, den Bojo-Beach fahren, wo es sehr schön und vor allem sauber sein soll, bevor es morgen wieder ins Projekt geht...

Meine letzte Woche ist jetzt schon zur Hälfte um und ich habe noch so viel vor, muss noch meine Kleidung abholen, die ich mir schneidern hab lassen, Souvenirs kaufen, mir die Haare nochmal machen lassen und und und... ich versuche möglichst noch alles mitzunehmen, was geht ;-) Trotzdem freue ich mich auch schon sehr auf meine Lieben zu Hause!


Bis bald, ich halte euch auf dem Laufenden...
 
....viele Grüße, Joanna
 















 





 



Montag, 16. September 2013

Obruni Overloaded

Hallo meine Lieben,

heute ein paar wenige erste Bilder aus dem Projekt im Anhang für euch (mehr hat es leider nicht hochgeladen)...

Das Wochenende war schön, wir waren tagsüber viel am Strand und abends auf der Reggae-Night.... dementsprechende Katerstimmung herrschte am Sonntag vor.... außerdem haben wir vier Mädchen verabschiedet und dürfen heute (MO) zwei Neue begrüßen... ist immer ein wenig komisch, dieses Kommen und Gehen, aber gehört einfach dazu.

Genauso wie einige andere Dinge, die mir bis vor Kurzem noch komisch vorgekommen wären und jetzt so zum Alltag gehören, dass sie mir schon gar nicht mehr auffallen. Zum Beispiel die ganzen Hühner, Hähne und Ziegen, die überall herum laufen... ganz zu schweigen davon, dass wir im Bad kein Licht haben und im Dunkeln duschen (soweit man diesen Mini-Wasserstrahl als Dusche bezeichnen kann...) oder dass die Leute alle Waren (die auch mitten auf einer vielbefahrenen Straße verkauft werden) auf dem Kopf transportieren.

Zum Titel: "Obruni Overloaded" ist auf eine Taxifahrt bezogen, bei der wir zu zehnt im Auto saßen und das Taxi bis obenhin überfüllt war - mit Obrunis ;-)

Im Laufe der Woche wieder mehr!

Bis bald, Joanna




Sehr viele Kids auf sehr wenig Raum...


 Die Schule von außen...








Freitag, 13. September 2013

Schon wieder WE...

Hallo meine Lieben,

seit dieser Woche sind die Ferien hier vorbei und in der Schule ist viel mehr los... in der Nursery Class sind ganz viele neue Kids, die noch sehr viel weinen... es ist nicht so ganz leicht, weil die Rahmenbedingungen einfach so "krass" sind, wenig Platz, kaum Spielzeug und eine überforderte Betreuerin, die auch mal ab und zu in der Ecke schläft... die Kinder liegen teilweise erschöpft auf dem nackten Boden und schlafen in all dem Chaos und wir versuchen, den Kindern mit kleinen Dingen wie z.B. Bällen oder vielleicht auch größeren Dingen wie Zuwendung, ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern... die Klassen an sich sind strukturiert und der Unterricht gut, wir durften auch schon ab und zu unterrichten, bisschen Englisch, Science und Math...

Ich hoffe, euch bald mal ein paar Fotos aus dem Projekt zeigen zu können, bisher war noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür, weil wir auch kein falsches Bild vermitteln wollen...

Ich dachte, wenn man jeden Tag bis mittags im Projekt ist, kehrt irgendwann so eine Art Alltag ein, aber hier gibt es einfach so viel zu entdecken und die paar Wochen, die ich hier bin, reichen gar nicht aus, um alles zu machen, was ich gerne machen würde ;-) Diese Woche waren wir unter anderem im "Maggi-Haus"... das ist wie eine riesige Markthalle auf drei (??) Etagen, wo man Lebensmittel und sonst einfach alles, was das (afrikanische) Herz begehrt, bekommen kann. Eine Etage ist voll mit den schönsten Stoffen, die ich je gesehen haben... wir haben uns welche ausgesucht, aus denen wir uns bei einer Schneiderin Hosen und Kleider nähen lassen wollen... außerdem habe ich mir ein paar Zöpfchen flechten lassen - sieht leider ein bisschen wild aus auf dem Foto, bin aber ganz zufrieden damit ;-)

 

Dieses WE ist Reggae-Night am Strand geplant und am Sonntag sind wir in einen Gottesdienst eingeladen. Eines der Mädchen hat eine Ghanaerin kennen gelernt, mit der wir uns ab und zu treffen. Sie ist sehr nett und hat uns nun angeboten, uns am Sonntag mit in die Kirche zu nehmen. Die Menschen hier sind sehr gläubig, auch wenn es sehr viele religiöse Untergruppen gibt, aber jeder scheint auf seine Art und Weise in Gott zu vertrauen. Dies ist einerseits sehr schön zu sehen, weil es den Menschen Lebensfreude gibt und sie Gott Tag für Tag danken, für das, was sie haben, aber ein kleiner bitterer Beigeschmack bleibt dennoch, denn manchmal lässt sie das Gottvertrauen etwas passiv werden... Naja, wie auch immer: Ich bin schon sehr gespannt auf die Messe am Sonntag und werde berichten :-)

In diesem Sinne: Bis ganz bald!

Viele liebe Grüße aus Ghana,

Joanna

Montag, 9. September 2013

Erste Woche ist schon vorbei...

Hallo ihr Lieben!

Jetzt ist die erste Woche in Ghana schon wieder vorbei und es kommt mir vor, als wäre ich schon ewig hier, weil wir so viel erlebt haben und alles noch so "neu" bzw. "anders" ist...

Seit ein paar Tagen sind wir (ich spreche immer von mir und ein paar anderen Mädels, mit denen ich zusammen wohne) nun schon in unserem Projekt. Es gibt eine Nursery Class, so eine Art KiTa, in der ich jetzt bin und ansonsten ganz normale Klassen von 1-7... im Vergleich zu anderen Schulen hier im Land ist die, in der wir sind, wahnsinnig "strukturiert", es gibt sogar eine Art Lehr- und Stundenplan und in den Klassenzimmern wird Unterricht gehalten (ich muss das extra erwähnen, da das hier nicht in jeder Schule so ist). Die jüngeren Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die fünf- und sechsjährigen werden ebenfalls unterrichtet, eine Art Vorschule und ich bin (bisher) bei den ganz kleinen Kids, der zweiten Gruppe. Das sind die 1-4jährigen, die in einem winzigen Raum "spielen" dürfen. Es gibt leider nur sehr wenige und für europäische Verhältnisse kaum tragbare Spielsachen und sonst nur Tische und Stühle. Wir werden in den nächsten Tagen wohl ein paar Kleinigkeiten mitbringen. Die Kleinen weinen auch noch sehr viel, weil sie das Ganze noch nicht kennen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die nächsten Wochen dort...

Am Wochenende haben wir einen Ausflug nach Cape Coast gemacht, um uns dort eine Sklavenburg (Emina Castle) anzusehen und abends auf ein Straßenfestival zu gehen. War sehr interessant. Gestern (Sonntag) waren wir dann noch im Kakum-Nationalpark. Das ist ein Regenwald-Gebiet, in dem es auf schwindelerregenden Höhen sieben Hängebrücken zu überqueren gibt. Ich habe mich trotz meiner Höhenangst überwunden und bin sehr stolz auf mich gewesen ;-) Danach ging es noch zu einer Krokodil-Station zum Essen (wir haben die Krokodile nur angeguckt, gegessen wurde etwas anderes!)...

Übernachtet haben wir in einem Beachresort, wunderschön... direkt am Meer. Wir haben uns immer zu zweit einen Bungalow geteilt... Nun beginnt die zweite Woche und ich freue mich schon darauf, weil es noch so viel Neues zu entdecken gibt und wir so  viele Pläne haben, dass die paar Wochen unmöglich ausreichen.

Das war's für heute erstmal, ich melde mich im Laufe der Woche wieder!

Greetings from Ghana




"Unser" Bungalow

 


...direkt am Strand

 

Me

 

Aussicht im Kakum-Nationalpark von den Brücken aus...

 

...eine der sieben Hängebrücken...
 

Eines der Krokodile, die wir im Kottage beobachten konnten...

Donnerstag, 5. September 2013

Fotos!

Hier kommen noch die versprochenen Fotos nach - bald wieder mehr!

Das Volunteer-Haus, in dem wir wohnen...

Some Impressions....














Mittwoch, 4. September 2013

Grüße aus Ghana

Hallo meine Lieben,

nun bin ich in eine komplett neue Welt gestolpert und sitze nun hier in dem Volunteer-Haus, eine Eidechse zwischen den Füßen krabbelnd und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll... Es ist alles einfach nur ANDERS hier... Flug und so war okay, ich wurde ganz lieb am Airport abgeholt (u.a. von der Koordinatorin Mathilda, die total lieb ist und zu der man echt immer kommen kann) und ins Haus gefahren, wo die Mädchen mich sehr herzlich in Empfang genommen haben... am nächsten Tag, Montag, war für mich erst mal ein "ankommen" angesagt... Umgebung erkunden, Strand... wunderschön. Kurz zwei Projekte der anderen Mädchen kennen lernen... abends kamen dann noch die anderen "Neuen" an... Dienstag, gestern, war deshalb erst der "offizielle Einführungstag"... wir sind zur Post, uns wurde gezeigt, wo wir einkaufen können, wir sind zum ersten Mal Trotro gefahren... das sind so Art Kleinbusse... Mittags erstes Mal ghanaisches Essen "Redred" (Bohnen mit Bananen - taste very... ähm... interesting... *räusper)... danach Drum-Session mit David... ich habe mich gar nicht mal so dumm angestellt ;-) Der Tag war lang, aber schön... heute (Mittwoch) das erste Mal im eigenen Projekt, der Divine Faith Academy... eine Schule mit einer Vorschulklasse... auch dort sind die Leute sehr nett, auch wenn die Kinder viel zurückhaltender sind, wie sonst überall...
das war jetzt alles sehr sehr kurz umrissen, weil ich gar nicht alle Eindrücke der ersten drei Tage auf einmal "auf's Papier" bringen kann, hoffe es war nicht zu verwirrend?

Jetzt noch ein paar Eindrücke, wild durcheinander gewürfelt:
Zehn Leute in einem klapprigen Taxi...
Zeit wird hier anders definiert...
Viel Staub, Schmutz, es ist heiß..
Wir trinken Wasser aus Plastikbeuteln, an denen wir die Ecken abbeißen...
Eine Lehrerin aus unserer Schule hat uns gleich zu sich nach Hause zum Kochen eingeladen...
Kinder umarmen dich einfach so auf der Straße...
Wir werden "Obruni" genannt, was freundlich ist und so viel wie "weißer Mensch bedeutet"...
Mein erster Sonnenbrand tut total weh...
Wir haben schon einen gestrandeten Wal entdeckt... der war so was von tot...
Die ersten drei Wasserausfälle und einen Stromausfall habe ich auch schon mitbekommen
Die Mädels im Haus sind total lieb...
Sand in den Haaren, oranger Staub auf den Füßen...
Yam (das ist eine Wurzel) schmeckt total lecker, auch wenn die Soße etwas scharf ist...
Die Leute helfen einem hier total gerne...

Fotos folgen so bald wie möglich!

Bis ganz bald... Grüße aus Ghana von Joanna