Hi ihr Lieben,
jetzt komme ich endlich mal wieder
dazu, mich bei euch zu melden! Hinter mir liegt ein ereignisreicher
Trip, den ein paar von den Mädels und ich auf eigene Faust
organisiert haben. Am Samstagmorgen ging es los Richtung Shai Hills,
das ist ein Reservat in dem man über die weiten Hügel die Savanne
Afrikas bewundern kann und mit ein bisschen Glück auch das ein oder
andere Tier entdeckt. Bei uns waren es u.a. Affen und Antilopen...
Interessant waren auch die Höhlen, in denen früher Menschen lebten.
Am Abend, nachdem wir es uns in einer Lodge „gemütlich“ gemacht
hatten, machten wir uns noch auf den Weg zu einer Nachtwanderung am
Strand, die von einem Guide geführt wurde. Unser Ziel war es,
Meeresschildkröten zu sehen, die vor allem nachts rauskommen. Nach
einer ganzen Weile haben wir tatsächlich noch eine entdeckt, der wir
über eine Stunde dabei zusehen konnten, wie sie ein Loch grub, Eier
ablegte, die Eier verbuddelte und schließlich langsam aber sicher
wieder ins Meer zurückkehrte... ein tolles Erlebnis, so hautnah!
Am nächsten Tag hatten wir uns
eigentlich die Wli Waterfalls vorgenommen, aber aus ghanaischen
Gründen wurde daraus leider nichts mehr, weil wir erst spät abends
an unserer nächsten Unterkunft ankommen und es in Strömen regnete.
Deshalb erholten wir uns erst ein bisschen, um am nächsten Tag
motiviert noch vor Aufbruch zu unserem nächsten Ziel zu den
Wasserfällen zu wandern. Leider regnete es auch am Montag immer
noch, wovon wir uns aber nicht entmutigen ließen. Wir schafften die
kleinere Tour noch und es war ein unbeschreibliches Erlebnis, bei
strömenden Regen sich auszuziehen und in den Wasserfall zu
schwimmen! Wahnsinn, das macht man auch nicht alle Tage!
Am frühen Nachmittag trafen wir uns in
einem kleinen afrikanischen Dorf mit unserem Guide, der uns die
nächsten zwei Tage auf eine Tour durch den Dschungel mitnehmen
wollte. Das Dorf war sehr interessant zu sehen, richtige Lehmhütten
und Brunnen im Innenhof... die Kinder spielen, die Menschen lachen
und haben uns Bananen verkauft, während wir warteten. Nachdem wir
unsere Gruppe und den Guide getroffen, konnten wir nach einer kurzen
Begrüßung zusammen mit ein paar Trägern (Männer und Frauen, die
den Proviant und die Zelte schleppen mussten und das bevorzugt auf
dem Kopf...) und andern Guides starten. Vor allem der Guide, der vor
mir ging, gab mir das Gefühl von Sicherheit, ein Muskelpaket von
Mann, der neben seinem Rucksack einfach mal noch fünf Kilo Reis um
den Hals baumeln hatte und uns über Stock und Stein half :-) Nach
einer mehrstündigen Wanderung stets bergauf kamen wir schließlich
fix und fertig an und schlugen auf einem Hügel über einem
afrikanischen Bergdorf unsere Zelte auf (bzw. sahen den Männern
dabei zu, während wir uns ausruhten...). Vor der harten Nacht auf
den Felsen und in den viel zu kleinen Zelten, gab es unten im Dorf
noch eine warme Mahlzeit – Reis mit Palaver, was so ähnlich wie
Spinat ist und sehr lecker war.
Am nächsten Tag starten wir nach einer
erneuten Mahlzeit im Dorf (diesmal Reis mit Stew) unseren Weg auf den
zweithöchsten Berg Ghanas. Unsere Tour ging quer durch den
Dschungel, aber diesmal so richtig mit unebenen Wegen bzw. keinen
Weg, was auch mal hieß, sich quer über den Hang abzuseilen und sich
im Schlamm einen Weg nach oben zu bahnen. Hinzu kam noch die
Schwierigkeit, dass der Regenwald seinem Namen alle Ehre machte und
es in Strömen regnete, weshalb es noch sehr rutschig war. Auch die
schweren Backpacker-Rucksäcke taten ihr übriges. Aber wir waren
alle unglaublich stolz, nachdem wir mehrmals unsere Grenzen
überwunden hatten und endlich oben waren. Bei mir kam neben der
Anstrengung noch meine Höhenangst hinzu, die ich einigermaßen unter
Kontrolle bringen musste. Erst am späten Nachmittag machten wir uns
schließlich auf den Rückweg und kamen am späten Abend im
Volunteerhaus zurück, wo wir uns auf unsere Stockbetten und die
kalte Dusche freuten ;-) Ja – man lernt die kleinen Dinge zu
schätzen!
Das war jetzt eine Kurzzusammenfassung
unserer Tour, heute (MI) erholen wir uns ein bisschen und wollen noch
einen besonderen Strand, den Bojo-Beach fahren, wo es sehr schön und
vor allem sauber sein soll, bevor es morgen wieder ins Projekt
geht...
Meine letzte Woche ist jetzt schon zur Hälfte um
und ich habe noch so viel vor, muss noch meine Kleidung abholen, die
ich mir schneidern hab lassen, Souvenirs kaufen, mir die Haare
nochmal machen lassen und und und... ich versuche möglichst noch
alles mitzunehmen, was geht ;-) Trotzdem freue ich mich auch schon
sehr auf meine Lieben zu Hause!
Bis bald, ich halte euch auf dem
Laufenden...
....viele Grüße, Joanna